10 Gründe für UX Design: Was es wirklich bringt

Geschätzte Lesedauer: 7 Minuten

UX Design ist in aller Munde. Aber worum geht es dabei eigentlich? Wir wollen mit unserem Artikel Licht ins Dunkel bringen. Worum es dabei wirklich geht und warum User Experience Design wichtig ist.

Einfach erklärt: Was ist UX Design?

Bei User Experience Design geht es um die Benutzererfahrung / das Benutzererlebnis bei einer Interaktion mit einem Service oder Produkt. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Online-Shop. Eine Besucherin Ihres Shops möchte Kleidung kaufen. Das Benutzererlebnis dieser BesucherIn beginnt mit einer einfachen Google Suche. Auf Ihrer Webseite verwendet Sie die Webseiten-Suche, um nach Ihrem Wunschprodukt zu suchen. Sie bekommt Suchergebnisse. Sie wählt ein Produkt aus, besucht die Detailseite und legt das Produkt in den Warenkorb. Danach bezahlt sie und bekommt Ihre Bestellung am nächsten Tag geliefert. Vielleicht passt das Kleidungsstück nicht und sie möchte es retournieren. Also geht sie wieder auf Ihre Webseite, um die Retoure in die Wege zu leiten.

Diese sogenannte Customer-Journey kann durch jede beliebige ersetzt werden. Ein paar exemplarische Beispiele:

  • Eine Kontaktanfrage über die Webseite stellen
  • Einen Download auf einer Webseite tätigen
  • Einen Termin buchen
  • Sich auf einer Webseite informieren

Ich glaube, Sie verstehen, um was es geht. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Wenn Sie also UX Design anwenden möchten, dann ist es sinnvoll eine „benutzerzentrierte“ Sicht einzunehmen.

  • Welches Bedürfnis oder Problem hat ein potenzieller Kunde?
  • Wie ermöglicht mein Angebot oder meine Lösung eine positive Benutzererfahrung?
  • UX-Superpower-Bonus 💪: Wie kann meine Lösung benutzerfreundlicher und innovativer funktionieren als bekannte Lösungen (der Konkurrenz)?

UX funktioniert optimal in Kombination mit Themen wie zum Beispiel SEO (Suchmaschinenoptimierung): Wie gut werden Ihre Inhalte gefunden? Dabei spielt zum Beispiel auch die Ladezeit von Webseiten eine wichtige Rolle.

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1. Langfristig zufriedene BenutzerInnen und KundInnen

Benutzer und Kunden sind meistens sehr ungeduldig (mehr dazu können Sie in diesem interessanten Beitrag „Is Navigation Useful“ von Jakob Nielsen lesen). Denken Sie einfach einmal an sich selbst. Vielleicht sind Sie schon einmal auf eine Webseite gekommen und haben diese gleich wieder verlassen. Dabei sprechen wir von der sogenannten Absprungsrate. Also all jenen BenutzerInnen, die gleich nach dem Laden einer Seite wieder weg sind. Übrigens, auch ein Wert, der sich lohnt im Auge zu behalten. Wenn Sie Google Analytics oder andere Tracking Lösungen verwenden, dann können Sie diesen Wert dort abfragen. Eine hohe Absprungsrate kann ein Indikator für eine schlechte User Experience sein.

Haben Sie schon einmal von Personas gehört?

Dabei handelt es sich um exemplarische Charaktere von Benutzern und Kunden. Personas helfen hervorragend dabei, die tatsächlichen Probleme und Anforderungen zu erkennen. Um in der Folge gezielt darauf einzugehen.

Die gute Nachricht: Zufriedene Kunden kommen gerne wieder. Haben wir einmal eine gute Erfahrung gemacht, dann bleiben wir gerne dabei. Menschen befassen sich ungern mit schlecht funktionierenden Webseiten. Ihr Unternehmen kann durch den Einsatz von User Experience Design also langfristig profitieren.

2. Traffic, Conversions und Umsätze steigern

Eigentlich logisch: Wenn Benutzer Ihre Webseite einfach und unkompliziert benützen können und wenn Ihre Bedürfnisse erfüllt werden, dann werden Sie auch erfolgreicher Ihre Produkte und Dienstleistungen verkaufen können.

„Your company can’t get what it wants unless your customers and users get something they want.“

Das Zitat stammt von Jeff Patton (dem Erfinder von User-Story-Mapping) und bedeutet übersetzt so viel, wie: Ein Unternehmen bekommt erst, was es will, wenn Kunden und Benutzer bekommen, was sie wollen.

3. Bessere Sichtbarkeit in Suchmaschinen

Wie kann eine Suchmaschine wie Google oder Bing heute erfolgreich sein? Indem es die besten Suchergebnisse mit dem größten Mehrwert aus Benutzersicht liefert. Wenn mein Bedürfnis nach dem passenden Suchergebnis nicht erfüllt wird, dann wechsle ich vermutlich zu einer anderen Suchmaschinen. Moderne Suchmaschinen-Algorithmen erkennen, ob Ihre Webseite ein gutes Benutzererlebnis bietet oder nicht.

Neben bekannten Kriterien zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) nimmt als auch User Experience Design hier eine wichtige Rolle ein.

SEO Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinen leben davon, Ihren BenutzerInnen bestmögliche Ergebnisse zu liefern. Moderne Algorithmen beziehen immer mehr die User Experience mit ein.

4. Neue Kunden gewinnen

Wir haben bereits über Personas gesprochen. Dabei skizzieren Sie exemplarische Vertreter Ihrer Zielgruppe und deren Bedürfnisse. Vielleicht haben Sie bisher potenzielle Kundengruppen nicht berücksichtigt. Das Erstellen von Personas kann Ihnen dabei helfen, neue Kundenschichten zu erschließen. Haben Sie erst einmal diese identifiziert, dann wird es Ihnen fortan wesentlich leichter fallen, passende Lösungen und Benutzererlebnisse anzubieten.

Und nicht nur das: Auch Themen wie Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit finden Berücksichtigung. Können auch Menschen mit einer Sehschwäche Ihre Inhalte konsumieren? Ist der Kontrast, die Schriftart und die Schriftgröße optimal geeignet? Die Berücksichtigung hilft nicht nur Menschen mit einer Behinderung. Meistens profitieren alle Menschen von Verbesserungen in diesem Bereich.

5. Weniger Support-Anfragen durch intuitive Bedienung

Wenn Sie häufig und vielleicht sogar wiederholende (Support)-Anfragen zu bestimmten Themen bekommen, dann ist das ein weiterer Indikator für eine schlechte User Experience. Diese Informationen sind sehr wertvoll und sollten unbedingt in die Optimierung der UX einfließen. Dabei wird auch oft von „Low-Hanging-Fruits“ gesprochen. Gemeint ist damit, dass durch eine naheliegende und einfache umzusetzende Lösung mit wenig Aufwand viel erreicht werden kann.

UX Design
Der Abfolge von einzelnen Schritten einer Customer Journey können rasch und verständlich auf Papier visuell erlebbar gemacht werden.

Intuition steht ganz weit oben. Wie ermöglicht man Benutzern von Webseiten, Automaten, Apps und Mobilgeräte die Erledigung Ihrer Anforderungen ohne weitere Erklärung? Wenn Sie bereits die Erfahrung gemacht haben, dass die Nutzung Ihrer Webseite oder die Funktionen einer App zusätzlichen Erklärung bedürfen, dann sollten Sie unbedingt an eine Verbesserung denken.

6. Einfache und erfolgreiche Produkte

Menschen suchen einfache, unkomplizierte und schnelle Lösungen für Ihre Bedürfnisse. Wir neigen als Unternehmer oft dazu, Webseiten, Funktionen und Produkte zu kompliziert zu gestalten. Oftmals glauben wir, ein Produkt oder eine Webseite kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir möglichst viele Funktionen hineinpacken. Dabei können enorme Summen in die Umsetzung fließen, die vielleicht so gar nicht gebraucht werden. Im schlechtesten Fall kann das sogar der Grund dafür sein, dass Benutzer oder Kunden Ihr Produkt oder Service nicht verwenden.

UX Design hilft dabei, den Fokus zu behalten

Worum geht es wirklich? Was wünschen sich Kunden und Benutzer? Ein professioneller UX Designer wird also tendenziell immer einer schrittweisen Erweiterung und Anpassung von Funktionen den Vorzug geben. UX lässt sich deshalb auch optimal in agiles Projektmanagement integrieren.

7. Geld sparen und Effizienz steigern: Zuerst testen, dann umsetzen

Hier schließen wir gleich nahtlos an den vorherigen Punkt an. Oftmals ist nicht klar, ob eine Funktion oder eine Innovation tatsächlich zum gewünschten Erfolg führt. Sie gehen – gerade bei experimentellen Ideen – ein gewisses Risiko ein. Sowohl finanziell als auch organisatorisch.

Hier gibt es einige nützliche Methoden, die sehr hilfreich sind. So können insbesondere neue Funktionen (vor der Umsetzung) mithilfe von Rapid-Prototyping getestet werden. Dabei können Ideen und Funktionen mithilfe eines interaktiven Klick-Dummy erlebbar gemacht werden. Ein Klick-Dummy ist nichts anderes als eine einfache Nachbildung einer Funktion oder App in Form von klickbaren Bildern. Benutzer erkennen aber zumeist nicht den Unterschied zu einer bereits programmierten und umgesetzten Lösung.

Der Vorteil von Rapid Prototyping

Ein solcher Klick-Dummy kann meistens sehr rasch umgesetzt werden. Durch User Testings und Interviews – unter Zuhilfenahme des Klick-Dummy – können Sie wertvolles Feedback von NutzerInnen einholen. Danach haben Sie eine fundierte Entscheidungsgrundlage, ob und wie Sie eine neue Funktion, Webseite oder App umsetzen möchten.

Erfahren Sie mehr über weitere UX Methoden

8. UX ermöglicht Innovation

Erfolgreiche UX Designer sind gute Zuhörer. Es geht nicht darum, als UX Experte eigene Ideen und Überzeugungen umzusetzen. Ein guter UX Designer wird sich Benutzerbedürfnisse, Unternehmensziele und vorhandene Daten (Webseitenstatistiken, Feedback, Bewertungen, …) sehr genau ansehen.

Oftmals bleibt das Wissen, die Ideen und die Erfahrung Ihrer MitarbeiterInnen ungenutzt. Dabei liegt hier ein enormes Potenzial für innovative und neue Produkte, die langfristig und nachhaltig Erfolg versprechen. Im Rahmen von Workshops können diese Ideen ans Licht gebracht werden.

9. Den Wert Ihrer Marke steigern

Kunden verbinden sowohl positive als auch negative Benutzererlebnisse mit Marken. Wenn Sie aktiv daran arbeiten, die User Experience Ihrer Webseite oder App zu verbessern, dann steigt auch der Wert Ihrer Marke.

Die gute Nachricht: UX ist zwar in aller Munde, aber die Chance, dass Ihr Mitbewerber User Experience Design noch nicht zum Einsatz bringt, ist sehr groß!

10. UX Design kostet kein Vermögen

UX Designer sind fixer Bestandteil von großen Unternehmen und agilen Teams. Professionelle UX Designer sind sehr gefragt und werden auch wegen des enormen Potenzials für Produkte und Unternehmen gut bezahlt.

Sie können die eine oder andere UX Methode auch selbst zur Anwendung bringen. Oder zum Beispiel im Rahmen eines Website Relaunch einen UX Designer engagieren.

Mit modernen Tools wie dem UX Check Guru überprüfen professionelle UX Designer persönlich Ihre bestehende Webseite auf UX Probleme. Dabei werden Probleme auf Ihrer Webseite identifiziert und mit konkreten Verbesserungsvorschlägen versehen. So ein UX Check ist bereits ab € 590,- erhältlich.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Für was steht UX?

UX ist die Abkürzung für User Experience Design und befasst sich mit der Nutzererfahrung bei der Interaktion mit einem Service oder Produkt. Konkret geht es um das Zusammenspiel von Benutzerfreundlichkeit, Gebrauchstauglichkeit, visuellem Design, Interaktionsdesign, Content-Strategie, Benutzeroberflächen, Typografie und Funktionalität.

Was ist der Unterschied zwischen UI und UX?

Vereinfacht gesagt lässt sich UX mit dem Prozess, der Interaktion, dem Benutzererlebnis umschreiben. Man kann sich UX auch als Grundgerüst vorstellen. Oftmals wird dabei nur mit sogenannten Wireframes (ohne genauere Definitionen von Farbe, Schriftbild, …) gearbeitet. Im Gegensatz dazu befasst sich UI Design stark mit der gestalterischen und visuellen Komponente von Benutzeroberflächen. Beide Rollen arbeiten in der Regel in enger Abstimmung miteinander. In manchen Fällen werden beide Disziplinen auch von einer Person verantwortet.

Was ist Rapid Prototyping?

Beim Rapid Prototyping geht es um die rasche, günstige und effiziente Entwicklung eines ersten Versuchsmodell. Ideen, Funktionen und Abläufe können so verständlich gemacht werden und auf Ihr Potential und Gebrauchstauglichkeit hin überprüft werden.

Was ist ein Klick-Dummy?

Ein Klick-Dummy ist ein vereinfacht gesagt eine täuschend ähnliche Nachbildung eines Benutzerinterfaces (Webseite, App, …). Mit einem Computer, Tablet oder Smartphone ausgestattet, können damit Benutzertests durchgeführt werden. Dabei erhält man wertvolles Feedback zu möglichen Verbesserungsmöglichkeiten. Oder eine Entscheidungsgrundlage, ob eine Idee oder eine Funktion weiterverfolgt werden soll.

Was ist eine Persona?

Personas sind exemplarische Nutzer oder Kunden Ihres Produktes oder Services. Personas können u. a. folgende Informationen umfassen: Ziele, Beruf, Funktion, Verantwortlichkeiten, Aufgaben, Ausbildung, Verhaltensmuster, Werte, Ängste und Erwartungen. 

4. April 2024
Mathias Hauer ist freiberuflicher UX Designer und Full-Stack-Developer aus Wien / Österreich. UX Design, Lean UX, SEO, agiles Arbeiten und Webentwicklung sind seine Leidenschaften. Er arbeitet mit Unternehmen jeder Größe und unterstützt bei der digitalen Transformation. Mathias ist begeisterter Mountainbiker und Schwimmer.
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